Mein ursprüngliches Motiv bei Beginn dieses Blogs war es nicht, Heiratsschwindel und andere Betrügereien zu verharmlosen. Mir ging und geht es darum, dass bei 1001 und in deren Umfeld sich rechtes Gedankengut sammelt, gepflegt wird und eine rechtslastige Vernetzung entsteht. Die ist heute ebenso islamfeindlich wie rassistisch und ausländerfeindlich. Was aber von Menschen, die im Allgemeinen nichts damit zu tun haben, unterschätzt wird, ist das Ausmaß und der Zusammenhang der einzelnen Menschen, Vereine und Betriebe, die sich in dieser Richtung engagieren.
Da ich schon länger mich mit solchen Fragen befasse, habe ich die Strukturen teilweise wachsen sehen. Wer bessere Recherchemittel hat, sei es durch eine große Zeitung, sei es aus polizeilichen Zusammenhängen, könnte da sicherlich mehr finden. Wer denn wollte … Wie das mit dem Wollen aussieht, konnte man ja im Falle der Ceska-Morde sehen.
Wo 1001 Geschichte, der CiB und Frau Kern angesiedelt sind, zeigt sich nur hin und wieder. So ist es mit den Verlinkungen von Seiten wie PI, Zitaten in Büchern von U. Ulfkotte und Unterstützung wie z.B. vom Kopp-Verlag. Dort war man 2009 sehr empört, als Evelyne Kerns Lesung anlässlich der Buchmesse von einem Veranstalter wegen rassistischen Gedankenguts abgesagt wurden:
Deutschland voll gaga – warum eine Frauenrechtlerin bei der Leipziger Buchmesse nicht für Frauenrechte eintreten darf
(von Udo Ulfkotte,
http://info.kopp-verlag.de/news/deutschl…-frauenrec.html)
Evelyne Kern ist eine der bekanntesten deutschen Frauenrechtlerinnen. Doch auf der Leipziger Buchmesse wurden ihre Autorenlesungen nun kurzfristig abgesagt. Grund: Berichte über wahre Frauenschicksale sind heutzutage „rassistisch“.
In hunderten Interviews hat Evelyne Kern Journalisten erklärt, was „Bezness“ ist – vom ZDF-Frauenmagazin MonaLisa bis zum Stern hat man ihr Gehör geschenkt.
Bezness, abgeleitet von dem englischen Wort „business“, steht in orientalischen Urlaubsländern für das Geschäft mit europäischen Frauen und Männern, denen die große Liebe, ein lukratives Geschäft und ein sorgenfreies Leben am Urlaubsort versprochen wird. Jährlich fließen auf diese Weise Millionen Euro in diese Länder – und die jeweiligen Regierungen lassen es zu. Hunderte Frauen und Männer verlieren auf diese Weise ihr gesamtes Hab und Gut. Liebe macht eben blind. Klagen vor der dortigen Justiz sind sinnlos. Ausgenommen, geprügelt, total mittellos und völlig traumatisiert kehren viele nach Deutschland zurück. Die Deutschen Botschaften in orientalischen Staaten wissen dies. Tausende von Betroffenen bitten dort um Hilfe. Sie alle haben sich im Urlaub, zuhause oder per Internet in einen Einheimischen verliebt und am Ende nicht nur ihre große Liebe verloren.
2002 hat Evelyne Kern die Interessengemeinschaft gegen Bezness – CiB – gegründet. Es ist inzwischen ein großer europäischer Verband. Mit Eingaben an die zuständigen Behörden und entsprechender Öffentlichkeitsarbeit bewegt der Verband etwas. Und mitunter werden auch Bücher betroffener Frauen veröffentlicht.
Evelyne Kern hatte mehrere Auftritt zur Präsentation ihres Buches „Sand in der Seele“ auf der diesjährigen Leipziger Buchmesse fest abgemacht. Zusammen mit Frau Kern wollten zwei weitere Frauen aus ihren Büchern zum Thema „Bezness“ lesen. Im Rahmen von „Leipzig liest“ sollten am Mittwoch, 11. und Donnerstag 12. 03. 2009 jeweils um 19 Uhr die drei Autorinnen mit ihren „Wahren Geschichten“ im Kulturzentrum Linxx.Net aus ihren Büchern lesen. Nun hat man sie kurzfristig wieder ausgeladen. Die Frauenrechtlerinenn sollen jedenfalls nicht sagen dürfen, dass es unter Männern aus der islamischen Welt ein Geschäftsmodell gibt, europäische Frauen zu betrügen und so ein Visum für Europa zu bekommen. Die von von Evelyne Kern übermittelte Begründung für die Ausladung lautet, es sei „rassistisch“, gegen Bezness zu kämpfen. Frauen, die gegen Betrug und das Ausnutzen ihrer Gefühle ankämpfen wollen, sind also „rassistisch“.
Die Frauenrechtlerin Evelyne Kern hat uns darum gebeten, nachfolgenden Teil ihrer Mail zu veröffentlichen: „Das LINXX-Net hat beide Lesungen gestrichen, weil sie der Auffassung sind, dass diese „Wahren Geschichten“ rassistischen Hintergrund haben. Die Autorinnen sind also ausländerfeindlich und rassistisch, weil sie den Mut hatten, ihre Geschichten niederzuschreiben? Armes LinxxNet, das Betrüger in Schutz nimmt und die Betrogenen noch als „Rassisten“ beschimpft. Also auch hier werden wieder einmal die ausländischen Heiratsschwindler, die nichts anderes wollen, als finanzielle Vorteile und den Aufenthaltsstatus in Deutschland, in Schutz genommen – egal, was sie unseren Frauen antun. Die Oberflächlichkeit, mit der Bezness bei einigen Politikern betrachtet wird, ist jedenfalls nicht mit den Menschenrechten zu vereinbaren, denn auch die betrogenen deutschen Frauen haben ein Recht auf Schutz und Verständnis.“
Da haben wir sie alle zusammen. Die „Frauenrechtlerin“ E. Kern, Udo Ulfkotte, der Mann der durch Zusammenstellung von Vermutungen und Halbwahrheiten Leute verleumdet, Islamhass und Ausländerfeindlichkeit schürt, und der Verlag, der seine und andere Bücher verlegt, damit auch nicht schlecht verdient.
Kopp-Verlag? Wer ist denn das? Nun, Ulfkotte hatte seinerzeit noch bei einem angesehenen Verlag veröffentlicht. Aber denen waren die Klagen wohl zu teuer geworden. Und so fand er, wie z.b. auch Frau Eva Hermann, bei Kopp ein neues Wirkungsfeld. Zeit dürfte er nach seinem Ausscheiden bei der FAZ ja gehabt haben.
Über den Kopp-Verlag gibt es in dieser Woche im „Kontext“ einen längeren Artikel, besser gesagt, über die Art, wie er mit Menschen umgeht, die versuchen, sein Wirken zu behindern.
http://www.kontextwochenzeitung.de/newsartikel/2012/03/der-einsame-kampf-des-albert-b/
Deutschlands größter Verlag für Verschwörungstheorien sitzt in Rottenburg am Neckar. Gegründet von einem ehemaligen Polizisten und Ufologen. Jochen Kopp verlegt Bücher über Außerirdische, die Madonnenerscheinungen auf die Erde projizieren, über Freimaurer oder die angebliche jüdische Weltverschwörung. Der Kopp-Verlag kann die 68er-Bewegung nicht leiden und Linke sowieso nicht. Nun will er expandieren. Das scheint kaum einen zu stören. Außer Albert Bodenmiller, Vorsitzender der Rottenburger Fraktionsgemeinschaft BFH, „Bürgerfreundliche Heimat“/Die Linke. Er findet, der Kopp-Verlag sei ein „brauner Fleck“ in der Bischofsstadt.
…
Kopp hat zwei prominente Zugpferde, die zwar von Kritikern nicht in die rechtsextreme, dafür aber in die rechtspopulistische Ecke gestellt werden. Was Bodenmiller fast noch schlimmer findet, weil das Nationale dieses Unternehmens so im Gewand des Bürgerlichen daherkommt. Unauffällig, leise, unterschwellig, getarnt als ganz normal.
Eva Hermann als Zugpferd
Eine Prominente ist die Moderatorin Eva Herman, die 2007 beim NDR rausflog, weil sie öffentlich fand, im Dritten Reich sei nicht alles schlimm gewesen. Angefangen hat sie im Kopp-Verlag als Sprecherin für die Nachrichtensendung der Homepage Kopp-online. Eine Sendung, die seriös aussah wie „heute“ oder „Tagesschau“. Eva Herman überbrachte „Nachrichten, die die Massenmedien verschweigen“. Mittlerweile sind die Kopp-Nachrichten eingestellt, und Eva Herman schreibt auf Kopp-online Texte gegen Homosexualität und solche, die entlarven wollen, dass Medienkonzerne mitsamt der Regierung extra Brigitte Nielsen ins Dschungelcamp gesetzt haben, um Deutschland von all den wichtigen politischen Krisen auf der Welt abzulenken.
…
Auch Udo Ulfkotte arbeitet für Kopp. Der ehemalige Politikredakteur der FAZ, Geheimdienst- und Islamexperte, mittlerweile abgedriftet in einen regelrechten Hass auf den Islam. Ulfkotte, der Deutschland medienwirksam und in einer seiner Publikationen als einen „Lustigen Migrantenstadel“ bezeichnet und statt Integrationsbeauftragten Rückführungsbeauftragte fordert. Außerdem Reparationszahlungen von Migranten – für die angefallenen Kosten, die Ausländer, vor allem Muslime, in Deutschland verursachen würden. Sein im Kopp-Verlag erschienenes Buch „Vorsicht Bürgerkrieg“ schaffte es sogar auf die Titelseite des Blatts „National-Zeitung“, das vom Bundesamt für Verfassungsschutz als rechtsextrem bezeichnet wird.
Im Kopp-Verlag gibt es Bücher aus dem als rechtsextrem eingeschätzten Ares-Verlag…
…
Es lohnt sich, den Artikel insgesamt zu lesen, er enthält etliche nette Einzelheiten.
Die Eingangs zitierte Pressemitteilung wurde i.Ü. auch in einem großen Tunesien-Forum gepostet und diskutiert.
http://forum.tunesien.org/ubbthreads.php?ubb=showflat&Number=299492
Es gab Kommentare für und gegen Kern. Einer jedoch stieß bei mir auf besonderes Interesse: etliche Mitglieder des CiB sollten auch bei Pax Europa sein. Das war einmal Ulfkottes Verein – man sieht, irgendwo schließt sich der Kreis.
Und irgendwann wundert man sich über manche Dinge nicht mehr.
Ich wundere mich ganz gewaltig.
Am allermeisten wundere ich mich darüber, daß der Pax Europa Aussage nicht widersprochen und entschieden entgegen getreten wurde.
Oder ist Pax Europa schon so salonfähig geworden? Für jeden in unserem Land noch nicht.
„Im Zusammenhang mit dem Verbot der Demonstration gegen die sogenannte „Islamisierung Europas“ in Brüssel äußerte sich der Publizist Jörg Lau von der Zeit dahingehend, dass er „die Veranstalter und ihre Unterstützer für eine Horde von ziemlich zwielichtigen Anti-Islam-Hysterikern halte, darunter etwa von deutscher Seite der bekannte Herr Ulfkotte mit seinem ‚Pax Europa‘-Verein.“[16] Zudem kritisierte er eine nur halbherzige Distanzierung Ulfkottes von „Rechtsradikalen“.[17] So führte er beispielsweise an, dass sich Ulfkotte bei dem Berufungsverfahren gegen das Demonstrationsverbot den Anwalt und Politiker Hugo Coveliers an die Seite holte, der mit dem Vlaams Belang zusammengearbeitet hat.
Die Publizistin Claudia Dantschke nannte Pax Europa zwar keine rechtsextreme Gruppierung, aber Mitglieder der Organisation würden die gleichen Argumente nutzen: „Ich halte sie deshalb sogar für gefährlicher. Sie greifen dieselben Ängste auf und schüren sie weiter. Indem sie sich öffentlich von Rechtsextremen distanzieren, gelingt es ihnen, deren Diskurs in die Mitte der Gesellschaft zu tragen.“[18]
Die CDU-Politikerin und Honorarprofessorin des Instituts für Europäische Ethnologie der Berliner Humboldt-Universität Barbara John kritisierte, die Haltung von Pax Europa sei nicht nur „islamkritisch“. Die Grundaussage des Vereins sei: „Diese Religion gehört hier nicht hin“, sie sei „mit unserer Demokratie nicht vereinbar“, und alle Missstände seien auf diese Religion zurückzuführen. Damit vertiefe Pax Europa die Gegensätze zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen.[3] “
http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%Bürgerbewegung_Pax_Europa
Tja, ich warte auch noch auf Protest dagegen.
Aber Dantschke – die hat es wohl nötig. Sie und ihr feiner Kollege Senyurt sind nur graduell besser, wenn sie mal wieder über andere herziehen. Insofern ist sie manchmal eher noch gefährlicher – weil niemand sie so lächerlich findet wie die anderen.
Ulfkotte soll bei der linken taz gewesen sein? – so ein Quatsch. Er war bei der konservativen FAZ. Man sieht daran, was man von diesem Artikel halten kann. Schlecht recherchiert. Note 6. Setzen!
Noch nie vertippt? Danke für den Hinweis, habe es ausgebessert.